Kurz nach dem Bundesliga-Start hat der VfL Bochum eine weitere Lücke im Kader geschlossen. Der schon in der vergangenen Rückrunde vom SC Freiburg ausgeliehene Keven Schlotterbeck kehrt für eine weitere Saison an die Castroper Straße zurück.
Nach Noah Loosli und Bernardo ist der 26-Jährige bereits der dritte Neuzugang für die Innenverteidigung, wo Cheftrainer Thomas Letsch zudem auf Ivan Ordets, Erhan Masovic und den jungen Tim Oermann zurückgreifen kann, der aktuell allerdings verletzt ist und als Kandidat für eine Leihe gilt.
Doch ein Überangebot in der Defensivzentrale sieht Sportdirektor Marc Lettau nicht. "Wir haben von Beginn an geplant, mit fünf Innenverteidigern in die Saison zu gehen", erklärte er am Dienstag. Aufgrund von Sperren oder Verletzungen werde man diese Anzahl an Spielern für die Abwehrmitte benötigen, so Lettau, vor allem wenn die Bochumer über die Saison hinweg an einer Dreierkette festhalten.
Während der Bedarf in der Defensive nach Schlotterbecks Verpflichtung gedeckt ist, könnte vor dem Ende der Wechselperiode am 1. September noch ein neuer Stürmer ins Ruhrgebiet kommen. An den entgangenen Einnahmen durch das DFB-Pokal-Aus würde ein Transfer jedenfalls nicht scheitern. "Grundsätzlich sind wir weiterhin handlungsfähig", sagte Lettau.
Das ist viel zu wenig, um in dieser Liga bestehen zu können
Marc Lettau über das 0:5 in Stuttgart
Allerdings müsste ein möglicher Neuzugang zu einer Steigerung der Kaderqualität führen, so der 37-Jährige weiter. "Wir sind mit dem Personal, das uns zur Verfügung steht, sehr happy. Der ein oder andere Spieler ist gerade nicht in Form, aber wird uns in der Saison noch weiterhelfen. Wir müssen insbesondere daran arbeiten, die Jungs zu alter Leistungsstärke zu führen."
Denn was die Bochumer beim 0:5-Debakel gegen den VfB Stuttgart zeigten, das sei nicht bundesligareif gewesen, bekräftigte auch Lettau drei Tage später noch einmal. Verdaut habe er die bittere Pleite inzwischen. "Das Verarbeiten und Schlüsse ziehen" läuft derweil noch. "Wir sind wie üblich am Folgetag mit den Jungs in die Analyse gegangen. Die wird sich noch durch die nächsten Tage ziehen, mit vielen Dialogen."
Erklärungsansätze für den Auftritt gebe es verschiedene. Allein der Blick in die Statistik offenbart einiges: Etwa, dass kein Team am ersten Spieltag weniger lief als der VfL (107,69 Kilometer). Oder, dass die Zahl der absolvierten Sprints (168) weit unter dem Durchschnittswert der Vorsaison (230) lag. "Das ist viel zu wenig, um in dieser Liga bestehen zu können."
Insofern bedarf es einer deutlichen Steigerung, wenn Borussia Dortmund am Samstag im Ruhrstadion gastiert (15.30 Uhr, RS-Liveticker). "Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Egal ob gegen den BVB oder in Stuttgart", sagt Lettau vor dem Duell mit dem Vizemeister. Und zwar mithilfe der Prinzipien, "die uns in der letzten Saison stark gemacht haben". mit gp